Samstag, 10. Januar 2009

Berlin: pro-reli bläst zur Schlussoffensive

Gestern entdeckt: noch größer, noch schöner, noch blöder. Die neuesten Plakate der p-r PR-Offensive:




Keine Bevormundung durch den Staat?

Recht so!

Weisen doch die Kirchen seit je die bei weitem größte Kompetenz in Sachen Bevormundung auf.


P.S.
nebenbei bemerkt ...
... ist dieses Plakat ein gutes Beispiel für vernebelndes Propaganda Neusprech.
"Es geht um die Freiheit". Es geht also um die Freiheit schlechthin und wer hier nicht mitspielt, der setzt unser aller Freiheit ganz und gar aufs Spiel.

pars pro toto

6 Kommentare:

Anonym,  11. Januar 2009 um 14:20  

Lol. Da ist dir die Wahlwerbung der Parteien lieber "Mehr Netto für alle?" und sowas ?
Bei Pro Reli geht es tatsächlich um Wahlfreiheit und zwar um die Wahlfreiheit, die Schüler in allen anderen Bundesländern haben, nur nicht in Berlin. Insofern passt das schon.

Anonym,  11. Januar 2009 um 22:48  

Religion hat im Staatsauftrag nix zu suchen! Bildung ist Staatsauftrag.

Anonym,  11. Januar 2009 um 23:39  

ich verstehe nicht, was an dem plakat falsch ist? soll der religionsunterricht in berlin abgeschafft und durch das fach ethik ersetzt werden?

außerdem möchte ich doch um differenzierung bitten. es ist ein unterschied, ob man kinder zum christlichen glauben erziehen will oder ob man sich allein schon deshalb mit religion beschäftigt, weil all unsere filosofen davon ne menge ahnung hatten bzw. einst davon geprägt wurden. im 18. jhr. findet in der philosophie eine gewaltige säkularisierung christlichen denkens statt.

Kurt aka Roger Beathacker 12. Januar 2009 um 00:34  

In Berlin gibt es - allerdings (noch) nicht fuer alle Klassenstufen - "Ethik" als verbindliches Pflichtfach und dazu Religion als ein freiwillig und zusaetzlich waehlbares Fach. Im Gegensatz zur Praxis in einigen anderen Bundeslaendern, ist Religion in Berlin kein Pflichtfach, von dem man sich u.U. freistellen lassen kann, sondern ein Fach zu dem man sich freiwillig anmeldet - oder eben nicht.

Die Initiative, die hinter dieser plakatierten Aktion steht, will nun durchsetzen, dass die Faecher Ethik und Religion als gleichberechtigte Pflichtfaecher anzusehen sind und das die Schueler zwischen ihnen waehlen koennen (und muessen). Damit waere dann Ethik wieder das, was frueher der sog. "Lebenskundeunterricht" war - eine Art Ersatzreligionsunterricht fuer Atheisten.

Die Argumentation der Gegner besagter Initiative stuetzt sich bei der Verteidigung des Status Quo u.a. auf das Argument, dass durch die Allgemeinverbindlichkeit des Faches Ethik, gewaehrleistet sei, dass es unter den Schuelern zu einem Austausch und Dialog ueber unterschiedliche religioese und weltanschauliche (Wert-)Vorstellungen kommen koenne, was ein nach Konfessionen und Glaubensbekenntnissen separierter Religionsunterricht natuerlich nicht in gleicher Weise leisten kann. Dem stimme ich zu.

Dabei moechte ich noch anmerken, dass meine eigene Tochter - obwohl nicht getauft und keiner Religionsgemeinschaft zugehoerig - waehrend ihrer Grundschulzeit freiwillig und auf eigenen Wunsch regelmaessig den evangelischen und z.T. auch den katholischen Religionsunterricht besucht hat. Irgendeiner dieser Sekten beigetreten ist sie aber dennoch nicht.

In dieser Zeit habe ich je einmal bei jeder Konfession hospitiert und moechte meinen, dass das, was dort vermittelt wurde, durchaus entbehrlich oder aber auch in anderem Rahmen zu leisten ist. Die meiste Zeit verbrachten die Kinder mit irgendwelchen (mehr oder weniger kirchlich motivierten) Bastelarbeiten. In der uebrigen Zeit lasen sie "altersgerecht aufbereitete" Bibelgeschichten. Wer's moechte soll dieses Angebot wahrnehmen koennen und dem steht aufgrund der geltenden Regelung ja auch nichts im Wege. Fuer ein "ordentliches" Schul(pflicht)fach ist mir das Ganzedann aber doch ein bissel zu wenig und vor allem zu einseitig.

Anonym,  15. Januar 2009 um 16:15  

@Kurt:

Mitunter ist der Religionsunterricht tatsächlich anspruchsvoller, abhängig von Schulform und Alter der Schüler. Ich glaube nicht, daß Deine (kurzen) Erfahrungen da wirklich dem Gesamtbild gerecht werden. Ich kann mich auch nicht erinnern, im Grundschulunterricht in anderen Fächern sonderlich anspruchsvolle Inhalte erlernt zu haben. Meine Frau ist Religionslehrerin, von daher bin ich allerdings vielleicht voreingenommen. ;-)

Übrigens ist eine "Indoktrinierung" der Kinder, d.h. Erziehung auf einen bestimmten Glauben hin, ausdrücklich verboten. Es mag in Einzelfällen stattfinden, aber Gesetze werden in Einzelfällen überall übertreten.

Ziel des Religionsunterrichtes zumindest in Mittel- und Oberstufe ist es, die Schüler über die unterschiedlichen Religionen wie Islam, Judentum etc. zu informieren. Auch das Christentum kommt vor, aber nicht im Sinne eines missionarischen Auftrages. Der ist, wie oben erwähnt, sogar verboten.

Anonym,  1. Februar 2009 um 05:43  

Religionsunterricht ist NICHT anspruchsvoll, gerade deshalb wählen viele Schüler in der Oberstufe (NRW) wieder Religion, eben um das wesentlich anspruchsvollere Fach Philosophie loszuwerden ;-).
[Hier musste man einst aufgrund komplizierter Oberstufenpläne entweder Philosophie oder Religion wählen.] Viele Schüler, die in der 7. oder 8. Klasse Religion abgemeldet hatten, entdeckten "plötzlich" ihr religiöses Empfinden wieder.

Religion als Fach war nie anspruchsvoll. In Unter- und Mittelstufe wird tatsächlich nur gebastelt und Bibelgeschichte aufbereitet.

In den höheren Rängen der Mittelstufe und dann der Oberstufe fängt man so langsam an, sich oberflächlichst mit Religionskritik zu befassen, geht dabei aber selten in die Tiefe noch ins Detail.

Alles in allem ein mehr als entbehrliches Fach, das eigentlich nur dazu dient, den Notenschnitt durch eine rege Gesprächsbeteiligung im Reli-Unterricht zu heben. Ernsthaft, mit ein bischen Lieb-Sein und aktiver Gesprächsteilnahme zu allgemeinen Moralfragen (Warum ist Stehlen unmoralisch/unchristlich? - kann eigentlich jeder) kriegt man schnell eine Zwei, wenn nicht sogar eine Eins. Bei uns gab es kaum eine Note, die schlechter war als Drei Minus.

Und ich behaupte, dass hinter pro-Reli im Grunde genommen die christl. Religionen und ein paar Notenschnitt-Verbesserer stecken.

Lächerlich.

Abschaffen!!!!

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