BILD klärt auf: Besser leben trotz Hartz IV
Während die B.Z. ihre Leserschaft zur Zeit darüber "aufklärt", dass nicht alle Hartz IV Empfänger böse Menschen und Schmarotzer sind, macht das überregional erscheinende Schwesterblatt BILD unter dem Titel "Der große Hartz-IV-Report" wieder mal Jagd auf die bösen Hartz IV Betrüger, von denen es, wie man liest, "jährlich mehr als hunderttausend" Fälle geben soll, die den Steuerzahler "hunderte Millionen Euro kosten". Woher diese Zahlen stammen, bleibt allerdings das Geheimnis der BILD-Redakteure. Kein Geheimnis bleiben soll hingegen die "Erkenntnis":
Wo die Mutter der musterhaften B.Z. Familie sich über ihren 1,50 Euro Job ein Loch in den Allerwertesten freut, behauptet der Protagonist der BILD "Recherche" kess:
Und überhaupt ist er ein Superschlauer, der z. B. genau weiß, was er von seiner Sachbearbeiterin zu halten hat:
Na denn - wer so schlau ist, der darf sich getrost in der BILD zum Affen machen, obendrein all seine "Tricks" ausplaudern" und behaupten:
Und auch seine bisherigen Auftraggeber, bei denen er nebenbei angeblich "bis zu 1000 Euro" monatlich durch Schwarzarbeit hinzuverdient, werden ihn nun gewiss noch lieber beschäftigen, können sie doch sicher sein: Wo Markus M. jobt, da werden die verdammten Schnüffler vom Amt garantiert nie aufkreuzen.
Und so geht es weiter:
Während die B.Z. heute Vater Ruschke bei seinen sparsamen Einkäufen begleitet, hat die BILD den nächsten Bösewicht aufs Korn genommen und erklärt uns, "wie aus Polen auf wundersame Weise Hartz-IV-Deutsche werden".
In der Folge, so wurde bereits gestern angekündigt, soll der BILD-Leser unter anderem noch erfahren, wie eine Hartz-IV-Empfängerin plötzlich 15 Untermieter hat" und "wie dreist die Klagen und Tricks mancher Hartz-IV-Bezieher sind".
Wir sind über die Maßen gespannt und freuen uns schon darauf, wenn es nächste Woche endlich heißen wird:
Ah - jetzt dämmerts mir. Der Steuerzahler, der ist ja selbst Bankier, Unternehmer, Handwerker, Makler oder Vermieter - der kann sich ja gar nicht selbst auf der Tasche liegen. Gut, dass sie mich daran erinnert haben.
„So einfach ist es, den Staat zu bescheißen“
Traumvilla auf Teneriffa, Palmengarten, zwei Autos. Deutschland ist empört über Hartz-IV-Betrüger Peter K. (64). Doch sein Fall ist nur einer von jährlich mehr als hunderttausend. Hunderte Millionen Euro kostet den Steuerzahler der Missbrauch von Hartz IV. In einem großen Report beschreibt BILD die Missstände, z. B.
Heute die freche Geschichte von Hartz-IV-Betrüger Markus M.
Wo die Mutter der musterhaften B.Z. Familie sich über ihren 1,50 Euro Job ein Loch in den Allerwertesten freut, behauptet der Protagonist der BILD "Recherche" kess:
„Für 4 Euro die Stunde stehe ich nicht auf. Da arbeite ich lieber schwarz“
Und überhaupt ist er ein Superschlauer, der z. B. genau weiß, was er von seiner Sachbearbeiterin zu halten hat:
„Die kann mir gar nichts, sie hat maximal die Hälfte meines Intelligenzquotienten. Gegen jeden Bescheid, der von ihr kommt, ob zu Recht oder zu Unrecht, wird erst mal pauschal Widerspruch eingelegt. Das kostet ja nichts.“
Na denn - wer so schlau ist, der darf sich getrost in der BILD zum Affen machen, obendrein all seine "Tricks" ausplaudern" und behaupten:
„Ich bin mit allen Wassern gewaschen. Es ist so einfach, den Staat zu bescheißen. Bisher habe ich alle abgehängt.“
Und auch seine bisherigen Auftraggeber, bei denen er nebenbei angeblich "bis zu 1000 Euro" monatlich durch Schwarzarbeit hinzuverdient, werden ihn nun gewiss noch lieber beschäftigen, können sie doch sicher sein: Wo Markus M. jobt, da werden die verdammten Schnüffler vom Amt garantiert nie aufkreuzen.
Und so geht es weiter:
Während die B.Z. heute Vater Ruschke bei seinen sparsamen Einkäufen begleitet, hat die BILD den nächsten Bösewicht aufs Korn genommen und erklärt uns, "wie aus Polen auf wundersame Weise Hartz-IV-Deutsche werden".
In der Folge, so wurde bereits gestern angekündigt, soll der BILD-Leser unter anderem noch erfahren, wie eine Hartz-IV-Empfängerin plötzlich 15 Untermieter hat" und "wie dreist die Klagen und Tricks mancher Hartz-IV-Bezieher sind".
Wir sind über die Maßen gespannt und freuen uns schon darauf, wenn es nächste Woche endlich heißen wird:
"Wie deutsche Banken, Unternehmen, Handwerksbetriebe, Wohnungsmakler und Vermieter Langzeitarbeitslose ausbeuten, den Staat bescheißen und dem Steuerzahler auf der Tasche liegen"Dazu wird es nicht kommen, meinen Sie? Aber warum denn nicht?
Ah - jetzt dämmerts mir. Der Steuerzahler, der ist ja selbst Bankier, Unternehmer, Handwerker, Makler oder Vermieter - der kann sich ja gar nicht selbst auf der Tasche liegen. Gut, dass sie mich daran erinnert haben.
8 Kommentare:
hier gehts wohl um tausende oder vieleicht um millionen
bei den banken ist die million überhaubt kein maß mehr da fängts bei der milliarde an
oder bei der theaterkarte die soweit subventioniert ist das ein hartz IV empfänger
bei einem jahers abo davon in urlaub fahren könnte
„Ich bin mit allen Wassern gewaschen. Es ist so einfach, den Staat zu bescheißen. Bisher habe ich alle abgehängt: ich bin der joseph mir gehört die deutsche bank
gewinne gehören mir
die verluste sind für alle da
mir wird schlecht wenn ich darüber nachdenke
die schere geht immer weiter auseinander
die haben den hartz IV emfänger schon lange hinter sich gelassen
die gauner der nation
Die Überschrift des Artikels halte ich für grob sinnentstellend. BILD erklärt nicht, dass man trotz Hartz IV besser leben kann, sondern gerade WEGEN Hartz IV. Das ist die eigentliche Quintessenz der Springer-Kampagne.
Mag sein, Roberto, dass BILD "wegen" meint - fuer mich kann aber dennoch nur von "Trotz" die Rede sein.
;-)
Hallo
Der Artikel ist von vorne bis hinten ein Fake, "Markus M." ist Laienschauspieler, der sich gerne für sowas her gibt. Glaubt doch bitte nicht jeden Mist, der in diesem Blatt steht!
Markus M. ist mitnichten ein Laiendarsteller, es GIBT ihn wirklich!
http://www.bild.de/BILD/video/clip/news/vermischtes/2008/08/31/hartz.html
ROFL, das Hetz- und Lügenblatt BILD (Springer) als Beweis?
Damit sich "anonym" hier nicht ueber sich selbst kaputtlacht, moechte ich anregen, fuer "anonymes" schreiben als Profil "Name/URL" auszuwaehlen, dort einen beliebigen (Nick-)Namen einzutragen und diesen bei weiteren Kommentaren moeglichst beizubehalten, auf dass sich der eine Anonymling kunftig vom anderen unterscheiden lasse ..
;-)
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Vielen Dank.
am 19.9.08 wurde von verschiedenen sendern über das urteil des Bundessozialgerichtes berichtet, dem zufolge hartz-IV-empfänger ihre kontoauszüge der letzten 3 monate dem amt vorlegen müssen. alle sender im fernsehen ließen den entscheidenden punkt aus, daß es dem kläger um die erneute vorlage bei einem fortzahlungsantrag ging. vollständig informiert wurde man nur via radio im deutschlandfunk. RTL setzte seiner berichterstattung einen drauf, indem man markus m. vor einem arbeitsamt abfilmte, in dessen richtung er seinen stinkefinger zeigte. dann kam ein kurzer bericht über die betrugsmasche von markus m., um dann zu demonstrieren, wie wichtig die offenlegung der kontoauszüge ist. mit anderen worten, RTL hat die bild-story über markus m. noch einmal aufgewärmt. dieser typ muß, wenn er kein laiendarsteller ist, strohdumm sein.
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