Montag, 16. Februar 2009

Der feine Unterschied

Haben Sie sich auch schon immer gewundert, dass jedesmal wenn es in der Vergangenheit geheißen hat, der Steuerzahler sei entlastet worden, Sie selbst von dieser Entlastung nicht das geringste verspürt haben?

Nun - möglicherweise lag das daran, dass sie entweder gar nicht oder nur in geringem Umfang zum erlauchten Kreis der Steuerzahler zu zählen waren, wohl aber zum Kreis der Steuerträger:

Steuerzahler
führt die Steuer an das Finanzamt ab; meist mit dem Steuerschuldner identisch.
Bert Rürup. Fischers Wirtschaftslexikon. Fischer Taschenbuchverlag. FfM. 1995. S. 261.
Steuerschuldner
natürliche oder juristische Person, die eine Steuer schuldet, für eine Steuer haftet, eine Steuer für einen Dritten abzuführen oder einzubehalten hat oder sonstige Steuerverpflichtungen erfüllen muß. z.B. Unternehmen bei der Umsatzsteuer.
Bert Rürup. Fischers Wirtschaftslexikon. Fischer Taschenbuchverlag. FfM. 1995. S. 260.
Steuerträger
derjenige, der die ökonomische Last der Besteuerung trägt. Ist das Auseinanderfallen von Steuerschuldner und Steuerträger vom Gesetzgeber beabsichtigt, so spricht man vom Steuerdestinar; Beispiel Umsatzsteuer: Steuerschuldner ist das Unternehmen, Bert Rürup. Fischers Wirtschaftslexikon. Fischer Taschenbuchverlag. FfM. 1995. S. 260.
Steuerdestinar
derjenige, der nach Absicht des Gesetzgebers der Träger (Steuerüberwälzung) einer Steuer sein soll.
Bert Rürup. Fischers Wirtschaftslexikon. Fischer Taschenbuchverlag. FfM. 1995. S. 260.
Steuerüberwälzung
Summe aller rechtlich zulässigen Versuche der Steuerabwehr durch Verlagerung der Steuerlast vom Steuerpflichtigen bzw. Steuerzahler auf einen anderen. Es lassen sich drei Arten der Überwälzung unterscheiden:
  1. Vorüberwälzung: Steuer wird in Form höherer Preise auf die Nachfrager der von der Besteuerung betroffenen Leistungen bzw. Unternehmen überwälzt;
  2. Rücküberwälzung: Versuch die Einkaufspreise für Vorleistungen bzw. Löhne, Mieten, Pachten oder Zinsen zu drücken.
  3. Schräge Überwälzung: höhere Preisforderung gegenüber den Nachfragern bei anderen als der von der Besteuerung betroffenen Leistung. Eine notwendige Voraussetzung einer erfolgreichen Steuerüberwälzung ist eine geringe Preiselastizität der Nachfrage.
Bert Rürup. Fischers Wirtschaftslexikon. Fischer Taschenbuchverlag. FfM. 1995. S. 260.

"Geringe Preiselastizität" bedeutet, dass bei Preiserhöhungen die Nachfrage nicht oder nur unmerklich abnimmt und umgekehrt, dass sie bei Preissenkungen nicht oder nur wenig steigen wird. Es liegt auf der Hand, dass lebensnotwendige Güter quasi "unelastisch" sind.

P.S. Damit dürfte auch klar geworden sein, warum Guido Westerwelle und Konsorten Erwerbslose nicht mitmeinen, wenn sie mal wieder versprechen, "den Steuerzahler" künftig (noch) stärker entlasten zu wollen.

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Freitag, 13. Februar 2009

Verlegenheitsminister Karl-Theodor zu Guttenberg: Adel verpflichtet!

Adel verpflichtet, ist traditionsbewusst und fühlt sich ergo vor allem der Tradition verpflichtet. Daran möchte sein Standesgenosse (darf man Adelige überhaupt als "Genosse" bezeichnen?) Mainhardt Graf Nayhauss, seines Zeichens Kolumnist bei der Edelpostille BILD, unseren frischgebackenen von und zu Wirtschaftsminister und Nachfolger des unseligen auf und davon Glos offenbar eindringlich erinnert wissen und so enthüllt diese Perle des Journalismus uns und der Welt heute - als die Nr. 1 unter seinen "Top10 der Woche" rangierend - dessen "bestgehütete[s] Geheimnis":

1. Das bestgehütete Geheimnis

...des neuen Wirtschaftsministers: Im Hof des Guttenbergischen Schlosses in Franken steht eine Kanone aus dem preußisch-österreichischen Krieg 1866. Der Urgroßvater brachte sie noch 1919 gegen sächsische Kommunisten in Stellung.

Dazu fällt mir nun echt nichts mehr ein - außer vielleicht:

Völker höret die Signale!





P.S. Anscheinend fühlt sich das ganze Blatt am heutigen Tage der Tradition und/oder der "guten alten Zeit" verpflichtet. An anderer Stelle outet sich Franz Josef Wagner endgültig als Kreatur Kreationist und hofft auf Gott und ein ewiges Leben.

Gott bewahre!

;-)

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Dienstag, 10. Februar 2009

Vom Niedergang der Vernunft ...

Klaus Baum schrieb in einem Kommentar:
Alt mißbraucht das Wort "vernünftig". Wer im Namen der Vernunft Unvernünftiges von sich gibt, sollte mit Zuchthaus nicht unter 5 Jahren bestraft werden werden.

Dazu wird es wohl (leider) nicht mehr kommen lieber Klaus, denn erstens ist das Zuchthaus abgeschafft und zweitens "missbraucht" Alt das Wort "vernünftig" nicht, sondern verwendet es bloß in seiner zeitgemäßen, "modernen" Fassung:

Mit zunehmender Konzentration und Wirksamkeit ökonomischer, politischer und kultureller Kontrollen ist die Opposition auf allen diesen Gebieten besänftigt, integriert oder liquidiert worden. Der Widerspruch ist durch die Affirmation des Positiven aufgesogen worden. Als im Jahre 1816 die nationalen Befreiungskriege beendet waren, ermahnte Hegel seine Studenten, gegenüber dem "Geschäft der Politik" und dem Staat, "der alles Interesse in sich verschlungen hatte", den "Mut der Wahrheit", das Denken und die Macht des Geistes als höchsten Wert hochzuhalten. Heute scheint der Geist eine andere Funktion zu haben: er trägt dazu bei, die bestehenden Mächte zu organisieren zu verwalten und immer schon vorwegzunehmen und die "Macht der Negativität" zu liquidieren. Die Vernunft hat sich mit der Wirklichkeit identifiziert: was wirklich ist, ist vernünftig, obgleich das, was vernünftig ist, noch nicht zur Wirklichkeit geworden ist.
Herbert Marcuse. Vernunft und Revolution. Hermann Luchterhand Verlag. Darmstadt und Neuwied 1976 (zuerst 1941). S.370 (Nachwort, geschrieben 1954).


Das ist bitter - aber leider wohl nur zu wahr ...

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Hanebüchen: Heinrich Alt und seine Vorstellungen von "Sozialer Gerechtigkeit"

Noch einmal ein paar Worte zu Heinrich Alt, dem ich bereits in meinem letzten Beitrag einige Zeilen widmete.

Wie inzwischen hinlänglich bekannt sein dürfte, fordert Herr Alt erwerbslosen jungen Menschen unter 25 Jahren, die nicht mehr bei ihren Eltern leben, die Hartz-IV Bezüge zu kürzen:
"Wenn die Sätze auf Dauer für alleinlebende Jugendliche ohne Gegenleistung gezahlt werden, sind sie zu hoch im Vergleich zu Auszubildenden",

so Alt in einem Interview, das er der Rheinischen Post gab.

Das Blatt beeilt sich sogleich, diese Behauptung zu untermauern und schreibt:
Zum Vergleich: Ein Jugendlicher, der nicht mehr bei seinen Eltern lebt, bekommt 281 Euro Regelleistungen und zusätzlich 317 Euro für Miete und Heizkosten. Eine Friseurin im ersten Lehrjahr verdient zwischen 200 und 300 Euro. Mehr als die Hälfte der Azubis hat im ersten Lehrjahr weniger als 500 Euro monatlich zur Verfügung.

Das ist freilich ein "Vergleich" der so mächtig hinkt, dass es zum Himmel stinkt, denn der alleinlebende(!) Auszubildende hätte selbstverständlich einen Anspruch auf "Aufstockung", d.h. er würde keinen Cent weniger erhalten als der Erwerbslose, sondern sogar etwas mehr, denn neben Regelsatz und Mietzuschuss dürfte er immerhin auch noch einen Teil seiner Ausbildungsvergütung behalten. Daraus ergäbe sich dann bei einer Ausbildungsvergütung von 200 Euro ein Betrag von insgesamt 738 Euro gegenüber den 598 Euro, die der Erwerbslose erhielte und bei einer Ausbildungsvergütung von 300 Euro stünden dem Azubi 758 Euro zur Verfügung.

Keine Frage, auch das ist noch wenig genug, aber es zeigt doch, mit welcher Frechheit hier versucht wird die Menschen hinters Licht zu führen. Und es entpuppt sich als eine ganz unverfrorene Lüge, wenn zudem behauptet wird, dass "ein Jugendlicher in Ausbildung schlechter gestellt sei, als ein Jugendlicher, der von Grundsicherung lebe". Wobei letzterer ja nicht nur ein zur Zeit geringeres Einkommen, sondern obendrein wahrscheinlich eine insgesamt schlechtere Zukunftsperspektive hat.

Es kommt aber noch etwas hinzu: Würde man die Regelsätze für alleinlebende Menschen unter 25 Jahren tatsächlich kürzen, dann wären alleinlebende Auszubildende davon ebenso betroffen wie alleinlebende Erwerbslose. Am Verhältnis der Einkommen zueinander würde sich somit gar nichts ändern. De facto würde somit allen jungen Menschen, die nicht über ein das Existenzminimum übersteigendes Einkommen verfügen, die Mittel gleichermaßen gekürzt. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass, wie die Nachdenkseiten berichten, "nur ein geringer Prozentsatz von jugendlichen Hartz-IV-Empfängern in einer eigenen Wohnung" lebt, wird klar, dass es hier weder einen dringenden "Steuerungsbedarf" gibt, noch dass sich ein nennenswertes Einsparpotential böte. Von den von Alt "angeregten" Kürzungen wären am Ende womöglich sogar mehr alleinlebende Auszubildende, als alleinlebende Erwerbslose betroffen.

Gekrönt wird das Ganze durch den Satz:
"Wir brauchen ein vernünftiges Verhältnis zwischen denen, die wenig verdienen und Steuern zahlen und denen, die ein Transfereinkommen beziehen",

der in diesem Zusammenhang nun gar keinen Sinn macht, denn - wie auch die Nachdenkseiten ganz richtig anmerken - zahlt ein Auszubildender mit einer Vergütung, die im allgemeinen unter dem Existenzminimum liegt, genauso viel (Einkommens-)Steuern wie der Erwerbslose: nämlich exakt 0 Euro und 0 Cent.



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Sonntag, 8. Februar 2009

Hartz IV: alte Zynismen und brandneue leckere Rezepte

Bei Sandra Maischberger war am 3. Februar nicht nur eine offenbar gefakte Hartz IV Familie zu Gast, sondern auch Heinrich Alt, seines Zeichens Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit und dortselbst für die ALG2 Bezieher zuständig. Außerdem gibt es neues (jetzt noch billiger!) aus dem Hartz-Kochstudio. Doch zunächst zu Herrn Alt:
Das Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit hält die größte und umstrittenste Arbeitsmarktreform in Deutschland für einen Erfolg. Heinrich Alt, der für die 6,8 Millionen Hartz-IV-Empfänger zuständig ist, lehnt höhere Regelsätze ab: "351 € reichen nicht dauerhaft zum Leben. Aber das soll auch kein Mensch. Die Menschen sollen mit uns einen Weg zurück ins Arbeitsleben finden. Das soll der Anreiz sein und ist es auch für fast alle", sagt der Arbeitsmarktexperte.


Der besondere, kaum versteckt in dieser Aussage liegende Zynismus ist schlicht und einfach, dass die Job-Center nach Kräften bemüht sind, so viele ihrer Klienten wie nur irgend möglich schleunigst "aus der Bedürftigkeit zu befreien". Diese "Befreiung" gilt als gelungen, wenn der "Befreite" eine Tätigkeit aufnimmt, die ihm gerade soviel einbringt, dass das Job-Center ihn los ist. Kurz: wenn sein Einkommen (netto), dem Regelsatz plus Mietzuschuss entspricht. Dazu passt dann auch, dass die überwiegende Anzahl derjenigen Arbeitsangebote, die dem Bedürftigen von seiten der Job-Center offeriert werden, Verdienste in Höhe von etwa 900 bis maximal 1.300 Euro (brutto) in Aussicht stellen.

Selbstverständlich reichen solche Einkommen ebensowenig "dauerhaft zum Leben", wie die Hartz IV Regelsätze, aber immerhin garantieren sie ein - wenngleich nach wie vor unzureichendes - Leben "in Würde".
Arbeit adelt!

Um festzustellen, dass man trotz der mickrigen Regelsätze als ALG2 Empfänger (noch) nicht vom unmittelbaren Hungertod bedroht ist, bedarf es eigentlich keines besonderen (gar wissenschaftlichen) Beweises. Die Leute kommen mehrheitlich irgendwie - wenn auch mehr schlecht als recht - mit ihren "Zuwendungen" über die Runden: (Ver-)"Hungern muss hier keiner!" Dennoch fühlen sich junge "Wissenschaftler" offenbar immer wieder herausgefordert, den Nachweis zu erbringen, dass man mit den gegenwärtig geltenden Sätzen nicht nur ausreichend, sondern sogar recht gut bedient ist. Den Vorreiter machte vor gut einem Jahr (noch außerwissenschaftlich) der Berliner Finanzsenator und "Sparfuchs" Thilo Sarrazin, Mitte des Jahres legte dann die TU-Chemnitz mit einer aufsehenerregenden "Studie" nach und kaum ist ein weiteres halbes Jahr ins Land gegangen, da liegt auch schon die nächste "wissenschaftliche Untersuchung" vor.

Hamburger Studenten der Ernährungswissenschaften an der HAW Hamburg eiferten dem kühlen Rechner Sarrazin nach. Im Rahmen einer Semesterarbeit entwickelten sie ein Hartz-IV-Menü, das Sarrazins Sparküche sogar noch unterbietet. In der "Hamburger Morgenpost" stellten die Studenten der Bergedorfer Hochschule für angewandte Wissenschaften ihre Rezepte vor. Studentin Annalena Bull (24) erklärt: "Am Anfang glaubten wir, drei Euro am Tag würde niemals langen." Sarrazins Speiseplan nannten sie eigenwillig und wollten es besser machen. Am Ende stand fest: Es ist sogar möglich, sich für 2,51 Euro gesund und lecker zu ernähren.
[...]
Die Studenten raten Einkäufe eine Woche im Voraus zu planen, um Zutaten kombinieren zu können. Das fehlte an Sarrazins Rezepten. Er ging davon aus, dass man größere Mengen Lebensmittel beim Discounter einkauft - so dass es eben mehrere Tage hintereinander Bratwurst mit Sauerkraut gibt. Die Studenten: "Lieber weniger Fleisch, aber dafür bessere Qualität. Bei Obst und Gemüse lohnt der Weg zum Wochenmarkt, dort sollte man auf Produkte der Saison achten."
Quelle: B.Z.

In welchen Gaumenfreuden man bereits für lumpige 2,51 Euro schwelgen kann, wenn man sich nur die Mühe macht jede wache Stunde mit dem eifrigen Studium einschlägiger Angebote und dem abklappern der jeweils billigsten Anbieter zu verbringen, wird dem Leser selbstverständlich nicht vorenthalten:

Zutaten für ein Frühstück (47 Cent): Haferflocken mit Joghurt, Apfel und Nüssen: 70 Gramm Haferflocken, 160 Gramm Apfel, 100 Gramm Joghurt natur, 25 Gram Sirup, 35 Gramm Nüsse.

Das Rezept: Den gewaschenen Apfel über eine Reibe raspeln, sofort mit dem Joghurt vermengen. Die Haferflocken untermischen. Mit dem Sirup süßen, die Nüsse dazugeben (2747 kJ).

Zutaten für ein Mittagessen (69 Cent): Steckrübeneintopf mit Kichererbsen und Seelachs:

150 Gramm Steckrübe, 150 Gramm Mohrrübe, 30 Gramm Zwiebel, 150 Gramm Knollensellerie, 12 Gramm Butter, 70 Gramm getrocknete Kichererbsen, 250 ml Gemüsebrühe, 40 Gramm Seelachs.

Das Rezept: Die am Tag zuvor eingeweichten Kichererbsen abspülen und in kaltem Wasser angesetzt zum Kochen bringen. Die Zwiebeln pellen und blättrig schneiden, das geputzte Gemüse würfeln. Mit den Zwiebeln beginnend die Gemüse in Butter anziehen, mit der Gemüsebrühe auffüllen und gar köcheln lassen. Mit den fertig gegarten Kichererbsen ergänzen und den in Stücke geschnittenen Seelachs einlegen. Kurz abgedeckt ziehen lassen, dabei nicht mehr kochen. Die Petersilie waschen, trocknen und geschnitten über den Eintopf streuen (1395 kJ).

Zutaten für ein Abendbrot (57 Cent): Asia-Pasta mit Brokkoli und Sprossen:

50 Gramm Pasta, 150 Gramm Brokkoli, 15 Gramm Zwiebel, 30 Gramm Sprossen, 20 Gramm Zitronensaft, 20 Gramm Sojasauce, 15 Gramm Essig, 5 Gramm Sesamöl, 10 Gramm Rapsöl, 15 Gramm Zucker, 100 Gramm Apfel.

Das Rezept: Den Brokkoli zu Röschen geputzt in kochendem Salzwasser garen und anschließend in Eiswasser kühlen. Aus Zitronensaft, gepellter und geschnittener Zwiebel, gewaschenem, geriebenem Apfel, Sojasauce, Essig, Zucker, Sesam- und Rapsöl ein Dressing zubereiten und über die gekochte Pasta geben. Alles miteinander vermengen, zuletzt die Sprossen dazu geben, kurz ziehen lassen (1958 kJ).

Pech hat natürlich wer z.B. - wie ein junger Mann aus meinem Bekanntenkreis - an Laktose-Intoleranz leidet und obendrein weder säurehaltige Lebensmittel (Apfel) noch Nüsse verträgt. Der wird dann wohl zum Frühstück mit einer weiteren halben Steckrübe vorlieb nehmen müssen.

Ich bin mir ziemlich sicher: der Tiefstpunkt ist noch lange nicht erreicht: vielleicht holt man ja demnächst eine Expertise vom Survival-Experten Rüdiger Nehberg ein? Oder man scheibt einfach die Tricks ab, die Nehberg in anderen Zusammenhängen bereits verraten hat:

"In der Not kommt ein Mensch drei Wochen ohne Nahrung aus", weiß Nehberg. "Nach den ersten zwei Tagen spürt man den Hunger nicht mehr." Voraussetzung ist allerdings, dass es nicht zu kalt ist. "Die meisten Kalorien braucht der Körper zum Warmbleiben."
[...]
"Gebraten schmeckt eine Maus ganz gut, aber es ist nicht viel dran", weiß er. "Viel klüger ist es, sich in der Natur an den Tieren zu orientieren. Was Maus, Spatz und Amsel essen, das verträgt auch der Mensch."

Also ran an die Regenwürmer: Nach diesem Sommer gibt es viele. "Gut sind vor allem Heuschrecken: Roh erinnern sie an Haselnüsse: knackig, fettig, süßlich. Nahrhaft sind auch Insekten und Gewürm", fährt Rüdiger Nehberg fort, "sie sind das Steak des kleinen Mannes, schmecken aber nur, wenn man sie brät."

Man sieht: da gibt es noch eine ganze Menge Einsparpotential. Man muss es nur zu nutzen wissen. Ehe aber jemand tatsächlich darauf verfällt, uns einen knallharten Hartz IV Survival Speiseplan zu entwerfen, wollen wir noch einmal den Worten des ungekrönten Königs der Hartz-IV-Meisterköche lauschen. Thilo Sarrazin bei "klipp und klar":



Nachtrag (0.9.02.2009 ca. 18:35h)

Wie man der Hamburger Morgenpost entnehmen kann, haben die Studenten es immerhin geschafft innerhalb eines Semesters "[d]rei Hauptgerichte plus zwei Zwischenmahlzeiten" zu "kreieren". Wahrlich ein Bombenerfolg. Und so wundert es dann auch wenig, dass in der MoPO vom 07.02. zu lesen ist::

Klar ist aber: Bull selbst würde den großen Aufwand nicht lange durchhalten. "So günstig und gut zu leben, schafft nur, wer viel Zeit hat und Lust auf Experimente in der Küche." Für Männer gilt: Von den Spar-Menüs wird nicht jeder satt. Mit rund 2000 Kalorien sind sie aus-gelegt für eine 40 Jahre alte und 1,70 Meter große Frau.

Den Kommilitonen haben die Gerichte geschmeckt. Ihrer Dozentin auch: Für die Semesterarbeit gab's eine glatte Eins. (HMP 06.02.2009)


Dass dieses Projekt mit einer "glatten Eins" benotet wurde, hat übrigens nichts mit dem doch eher zweifelhaften Ergebnis oder gar der Köstlichkeit der Speisen zu tun. Bei solchen Erstsemester-Projekten darf man gemeinhin getrost den größten Unsinn verzapfen, solange man dabei nur methodisch einwandfrei vorgeht. Die Note gab es also (hoffentlich) nur für die Form, nicht für den Inhalt.

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Freitag, 6. Februar 2009

Sinn-Sprüche


epikur griff kürzlich ein Thema auf, das auch mich schon eine Weile beschäftigt: die Verdrehung bzw. Vortäuschung vermeintlicher Tatsachen und Fakten mit Hilfe sprachlicher Konstruktionen. Im Folgenden dazu einige Beispiele aus der Feder Hans-Werner Sinns.



Verdrehte oder fingierte Kausalverhältnisse:

Die Kombination aus hoch stehender Ingenieurkunst und niedrigen Löhnen machte Westdeutschland schon früh zu einem unschlagbaren Wettbewerber auf den Weltmärkten, einem Globalisierungsgewinnler der ersten Stunde.
Hans-Werner Sinn. Ist Deutschland noch zu retten? Ullstein Buchverlage GmbH. Berlin 2005. S.19.

Diese "Kombination aus hoch stehender Ingenieurkunst und niedrigen Löhnen" gab es ohne Zweifel auch im Nachkriegsostdeutschland. Einen Marshallplan aber gab es dort z.B. nicht. Bei Hans-Werner Sinn kommt der freilich auch in der westdeutschen (Nachkriegs-)Geschichte nicht vor. Irgendwie scheint er wohl doch nicht so besonders wichtig gewesen zu sein ... ?!?

Vermutlich gibt es kein Element des deutschen Sozialsystems, das in einem solch hohem Maße für die deutsche Massenarbeitslosigkeit verantwortlich gemacht werden kann wie die Sozialhilfe. Am stärksten betroffen sind davon die gering Qualifizierten, denn der Lohn zu dem sie ein Arbeitgeber gerade noch profitabel einstellen könnte, liegt sehr häufig unter dem Anspruchsniveau, das von der Sozialhilfe aufgebaut wird. Sie sind die Opfer des Sozialstaats.
Hans-Werner Sinn. Ist Deutschland noch zu retten? Ullstein Buchverlage GmbH. Berlin 2005. S.198.

Die Sozialhilfe wird also nicht etwa infolge von Arbeitslosigkeit gewährt, sondern sie verursacht diese Arbeitslosigkeit erst. Da muss man erstmal drauf kommen!

"Naturalisierungen".

Als "natürlich" werden für gewöhnlich Tatbestände angesehen, die ohne menschliche Einwirkung "von selbst" zustande kommen. Im schlechten Sinne findet sich so niemand, den man für sie verantwortlich machen könnte; im guten Sinne sind sie eine Art Geschenk oder Gnade, denn das (reine) "Naturprodukt" ist uns ohne unser Zutun gegeben.
Ohne die Sozialhilfe würde der Markt für eine wohlstrukturierte Lohnskala sorgen, die das Angebot an und die Nachfrage nach Arbeitskräften in allen Segmenten des Arbeitsmarkt angleicht. Durch die Sozialhilfe wird auch diese natürliche Lohnskala von unten her zusammengestaucht.
Hans-Werner Sinn. Ist Deutschland noch zu retten? Ullstein Buchverlage GmbH. Berlin 2005. S.199.

Die Rede von einer "natürlichen Lohnskala" ist natürlich barer Un-Sinn. Löhne kommen eben ausschließlich infolge menschlicher Aktivitäten und nur unter bestimmten gesellschaftlichen Bedingungen überhaupt zustande und nicht etwa "von Natur aus".

Unbewiesene Behauptungen

"er übersieht, dass Vermögen stets durch Ersparnis, also durch Konsumverzicht entsteht und diese Ersparnis aus bereits versteuertem Einkommen stammt."
Hans-Werner Sinn. Ist Deutschland noch zu retten? Ullstein Buchverlage GmbH. Berlin 2005. S. 351.

Demnach wäre z.B. der (erfolgreiche) Bankraub nur eine besondere Form der "Ersparnis". Dass diese These obendrein mit der Forderung nach verstärktem Konsum zwecks Ankurbelung der Binnenkonjunktur - die ja angekurbelt werden soll, um Vermögen zu erhalten - in krassem Widerspruch steht, und welche Implikationen (der Arme ist letztlich nur da, um den Reichen durch fortwährendes Verkonsumieren seiner Einkünfte reicher zu machen) sich daraus ergeben, spielt da schon fast keine Rolle mehr.

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Mittwoch, 4. Februar 2009

Bestechende Logik

"Wenn systemrelevante Banken pleite zu gehen drohen, wie im Fall der HRE, kommt man um eine echte Verstaatlichung nicht herum. Sobald sich die Märkte wieder beruhigt haben, muss man die Bank aber wieder privatisieren. Der Staat ist, wie die Landesbanken zeigen, kein guter Banker, aber er hat Geld. Deswegen muss er jetzt einspringen."
Hans Werner Sinn

Was soll man dazu noch sagen?


Wenn man den Verlauf der Finanzkrise im Rückblick betrachtet, so lässt sich feststellen, dass die besondere Unfähigkeit der Landesbanken offenbar darin bestand, die Misere, von der so ziemlich alle Banken betroffen sind und die im Wesentlichen offensichtlich von privaten "Bankstern" initiiert worden ist, nicht lange genug hat verschleiern können. Das hatten die privaten Banken, wie wir nun feststellen können,  ganz klar besser drauf.

Von geradezu überragender Genialität zeugt der Schluss, dass man die Banken, sobald sie wieder "gesund" sind, umgehend reprivatisieren muss, was ja nicht nur von Sinn gefordert wird. Also just in dem Moment, in dem "der Staat" klar gezeigt haben würde, dass er wohl doch kein gar so schlechter Banker (besser: Bankeigentümer) ist, soll er wieder genau diejenigen professionellen, privaten Dilettanten ans Ruder lassen, die den Karren erst in den Dreck gefahren haben. Je eher desto besser natürlich - und bevor womöglich irgendwer ins Grübeln kommt. Wenn das nicht clever ist.

Manch einer argumentiert ja auch, dass "der Staat" die konsolidierten Geldhäuser in nicht allzuferner Zukunft gar mit Gewinn werde veräußern können. Das wäre natürlich prima für die Staatskasse. Und würde real vermutlich so aussehen:
"Da der Staat nichts außer unserem Geld hat, zahlen wir alle mit 18,2 Milliarden Euro, dass die Commerzbank, die nur noch vier Milliarden Euro wert ist, sich die Dresdner Bank leisten kann."  (Tagesspiegel)

Wir haben dann also eine Bank im Wert von vier Milliarden Euro erworben und verticken die in - sagen wir zwei bis drei Jahren - für acht Milliarden. Das wäre dann ein 100%er Gewinn - oder doch nicht?

Und damit nicht genug: wenn "der Staat" die Probleme der privaten Versager erfolgreich gelöst hat, dann soll er nicht nur die verstaatlichten Privatbanken reprivatisieren, sondern auch noch einen Bonus ausschütten:

Auch die Landesbanken müssen privatisiert werden, wenn die Krise vorbei ist. (Un-Sinn)

Bezeichnend übrigens, dass anscheinend keiner unserer Starökonomen darauf kommen mag, dass "der Staat" ja auch durch Besitz und Betrieb der konsolidierten Banken Gewinne machen könnte und zwar dauerhaft. Und weitergedacht: wo der Staatskasse Gewinne zufliessen koennte der Fiskus auf entsprechende Steuerzahlungen verzichten. Das würde allerdings die Abhängigkeit der Staaten von privaten (Kapital-)Interessen verringern - und es geht eben nichts über einen gut erpressbaren Staat als "Standort".

btw: laut Wikipedia gibt es derzeit 193 Staaten auf diesem Globus. (Die gleichen sich natürlich alle wie ein Ei dem anderen, weshalb man sicherlich mit Fug und Recht jeden Einzelnen als "der Staat" (schlechthin) ansehen darf.


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Dienstag, 3. Februar 2009

Scheibenwischer: (zum) Schluss "mit lustig"

Ich weiß nicht wann ich das letzte Mal eine Scheibenwischer-Sendung bis zum bitteren Ende ertragen habe - es ist jedenfalls schon ziemlich lange her. Und es muss zu einer Zeit gewesen sein, als man dort wenigstens gelegentlich noch den einen oder anderen Kabarettisten auftreten ließ. Doch selbst mit solchen Gelegenheitsauftritten wird künftig wohl endgültig Schluss sein. Denn das neue "Mastermind" der Sendung, der unerträgliche Kasperettist Mathias Richling hat, wie einer Spiegel-Meldung vom 31.01.2009 zu entnehmen ist, jüngst angedroht, die Sendung zu einer Art Alterssicherungsanstalt für abgehalfterte "Comedians", die selbst im sog. "Unterschichtenfernsehen" längst schon niemand mehr sehen will, umzugestalten.


Mathias Richling, ab März alleiniger Hausherr im ARD-"Scheibenwischer", will künftig auch Comedians in dem TV-Kabarett-Klassiker auftreten lassen. [...] Für die ersten Sendungen haben Ingolf Lück und Markus Maria Profitlich schon zugesagt. Richling ist aber auch mit Anke Engelke im Gespräch."Den Hochmut der Kabarettisten gegenüber den Comedians habe ich noch nie verstanden", sagt er. "Wir arbeiten alle mit den gleichen Hilfsmitteln. Kabarettisten arbeiten nur politisch aktuell."

Das sagt eigentlich schon alles über das Richlingsche "Niveau": die Mittel erübrigen jeden Zweck, sind (ihm) Selbstzweck. Was aber sollte man auch anderes erwarten dürfen, von einem gelernten Pausenclown, der seine Lacher offenbar seit je auf Kosten (persönlicher) menschlicher Schwächen und Unzulänglichkeiten generiert und nicht etwa durch scharfsinnige Attacken gegen die von den dergestalt verkasperten Personen vertretenen Inhalte?

Sein komisches Talent zeigte sich früh: Bereits als Jugendlicher unterhielt Richling seine Mitschüler mit Parodien von Konrad Adenauer oder Heinz Erhard, und auch einige seiner Lehrer hielt er damals durchaus für "parodiewürdig".
(ARD, "Beckmann")


Genau besehen verfügt Richling eigentlich nur über ein sehr bescheidenes singuläres Mittel, auf das er durchweg all seine Lachnummern gründet: sämtliche sachlichen Inhalte werden komplett ausgeklammert - sie stören nur. Seine "zahlreichen Parodien" politischer Akteure entpuppen sich bei näherer Betrachtung als nur eine einzige, im Grunde immer gleiche Nummer, die nicht einmal eine Parodie ist: es ist die Nummer des "Nonsens brabbelnden Etwas" in unterschiedlicher Gewandung, das aufgrund gewisser wechselnder äußerlicher Merkmale an den einen oder anderen - dem Publikum (als mächtig oder machtgierig) bekannten - Akteur des öffentlichen Lebens erinnert. Was Richling dem Zuschauer präsentiert, ist alles in allem nicht viel mehr als eine einzige drittklassige Dauerbüttenrede - Karneval forever!

Dabei ist Richling keine Schublade zu tief, um sie nicht noch nach Brauchbarem zu durchwühlen und den von ihm "parodierten" Zeitgenossen Merkmale anzudichten, die sie gar nicht besitzen. "Überzeichnen" nennt er das, er karikiere seine Opfer und das Überzeichnen sei ja ein wesentliches Merkmal der Karikatur: "Ich zeige die Figuren nicht deckungsgleich, sonst wäre ich Imitator. Es geht um Überzeichnung." Überzeichnen meint freilich, tatsächlich gegebene charakteristische Merkmale besonders zu betonen und nicht etwa solche Merkmale zu erfinden, um die karikierten Personen so darzustellen, wie sie "sein könnten". - Karikieren bedeutet eben nicht einfach: jemanden nach besten Kräften der Lächerlichkeit preiszugeben - dass Richling das noch lernen könnte steht freilich nicht zu befürchten.

Was die wenigen noch verbliebenen, nach wie vor unverdrossenen Scheibenwischer-Zuschauer künftig erwarten dürfen, kann man sich schon jetzt leicht ausrechnen:

Zum Start hat auch das alte "Scheibenwischer"- Studio mit den klappernden Türen ausgedient. Richlings Bühne wird eine Art Nachrichtenstudio sein. (SpOn)

"Eine Art Nachrichtenstudio" - Wochenshow ick hör Dir trapsen. Wenn es ganz schlimm kommt, wird es aber womöglich nicht bloß ein lauwarmer Aufguss von Ingolf Lücks "Wochenshow", was da auf uns zukommt, sondern ein noch abgestandenerer von Rudi Carrels Tagesshow (ARD, 1981 bis 1987).

Nun könnte man Richling zugute halten, dass er sich selbst ja immerhin nicht etwa als Innovator sieht:

Ich erfinde das Rad des Kabaretts nicht neu, warum auch, wir sind doch mit mehr als zwei Millionen Zuschauern sehr erfolgreich. Ich könnte mir aber schon vorstellen, dass vom Tempo her etwas mehr Richling durchscheinen wird. Kabarett muss so beweglich bleiben, wie jede Nachrichtensendung auch. (digitalfernsehen.de)


Gut ist, was Quote bringt. Und wenn gut ist, was Quote bringt, dann ist natürlich die Quote auch der einzig gültige Maßstab für "Qualität".

Nun ist gegen Clownerien und Comedians im Grunde gar nichts einzuwenden, - ja: ich selbst habe mich gelegentlich bei der einen oder anderen Comedy-Sendung gekringelt vor Lachen. Es ist allerdings eines, ob man als Clown im Zirkus oder Komiker im Kinofilm sein Leben lang die mehr oder weniger gleiche Nummer gibt, oder ob man damit omnipräsent auf fast allen Fernsehkanälen in schöner Regelmäßigkeit den Zuschauern auf den Senkel geht. Wenn alle Jahre mal der Zirkus in die Stadt kommt, dann ist der Eindruck vom letzten Besuch bereits verblasst - man freut sich, dass es "endlich mal wieder" soweit ist. Angesichts der massiven Präsenz der immer gleichen "Spaßmacher" auf fast allen Fernsehkanälen kippt die ursprünglich freudige Erwartungshaltung aber schnell zu: "Nein, bloß nicht der schon wieder!"

Ich denke da an Comedians wie Atze Schröder und Anke Engelke. Es geht einfach darum, ihnen ein Forum zu bieten, damit sie sich auch mal in der politischen Satire verwirklichen können. (digitalfernsehen.de)


Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: da soll Leuten, denen man ohnehin schon kaum entkommen kann, "ein Forum" geboten werden, damit sie sich auch mal "verwirklichen" können - was machen die eigentlich, wenn die in ihrem angestammten Metier, der sogenannten "Comedy", unterwegs sind: sich selbst verarschen?

Interessant an dieser Abwärtsentwicklung des "Scheibenwischer" finde ich übrigens die (unfreiwillige?) Parallele zum Niedergang von Richlings Lieblingsschublade - der SPD. Hier wie dort werden Geist und Haltung ersetzt durch blindes Machertum. Wer halbwegs intelligent und/oder aufrecht daherkommt wird vergrault und übrig bleibt ein Häuflein besinnungsloser (Spaß-)macher, die einzig auf Aktion und "Tempo" setzen und dabei im Rausch der Geschwindigkeit anscheinend gar nicht mehr mitkriegen, dass sie sich nur immer schneller im Kreis (und um sich selbst) drehen. Und so wie man als Sozialdemokrat heute kaum noch in der SPD bleiben oder die SPD wählen kann, bleibt einem als Kabarettist oder Freund des Kabaretts im Fernsehen vorerst eigentlich nur, sich schleunigst in die Anstalt einliefern zu lassen. Wobei selbst hier noch vor allzu großer Euphorie gewarnt werden muss, denn auch in der vielgelobten Sendung "Neues aus der Anstalt" tauchen zumindest für meinen Geschmack schon jetzt zu viele solcher doch eher unpolitisch-schlichten "Spaßmacher" auf.

Apropos Karneval: dieses Wort kommt vom lateinischen "carne vale!", was so viel bedeutet wie: "Leb wohl Fleisch!" - Und das ist es dann auch, was vom ehemals so brillanten "Scheibenwischer" noch bleiben dürfte: ausgesprochen magere Kost.

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Montag, 2. Februar 2009

Arme Angela

Jetzt ist es raus: die "Wiedervereinigung" hat unserer aller Kanzlerin die Lebensplanung komplett versaut:

In einem Interview mit der Zeitschrift „Super Illu“ erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel (54, CDU) jetzt: „Meine Lebensperspektive, da bin ich ganz ehrlich, hat das Anfang 1989 noch nicht so gesehen. Da habe ich mich eher wie so viele darauf gefreut, dass ich mit 60 als Rentnerin endlich frei reisen können würde.“

Quelle: BILD


Die Kasners hatten gewisse Privilegien, wie Westreisen
[...]
Im Jahr 1986 konnte Angela Merkel für mehrere Tage in die Bundesrepublik reisen; für DDR-Bürger war dies in der Regel nur bei vorheriger Prüfung auf prinzipielle Staatstreue möglich.

Quelle: wikipedia

Und Rente gibt es hier und jetzt auch erst mit 67.

Welch ein tragisches Schicksal!


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Sonntag, 1. Februar 2009

For Whom the Bell Tolls


Martin S. Lambeck erklärt uns die Welt. Heute: Demokratie

Demokratie macht dann besonders viel Spaß, wenn der Regierungschef oder die Regierungschefin einen an der Glocke hat.

Donnerstag, 8 Uhr morgens im 8. Stock des Berliner Kanzleramtes: Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao frühstückt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) – und startet zu einer Erkundungstour der deutschen Machtzentrale.
[...]
Dann will der Gast auch den Kabinettssaal sehen, in dem die Bundesregierung tagt. Neugierig betrachtet Wen die berühmte Glocke der Kanzlerin, mit der diese für Ordnung sorgt. Wen läutet mehrfach und mit wachsender Begeisterung. Da betrachtet der chinesische Ministerpräsident die Demokratie und findet Spaß an ihr.

Quelle: hätten Sie's gewusst?

Also Leute, tut was für die Verbreitung der Demokratie und spendet allen Despoten dieser Welt ein hübsches Glöckchen!

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