Wahlverwandschaften ...
Roman Ruck moechte ein Mehrheitswahlrecht, die Gruene Jugend fordert (anscheinend allen Ernstes) das "Wahlalter Null" und jetzt auch das noch:
Fehlt nur noch was aus der liberalen Ecke; vielleicht die Forderung, dass alle Stimmzettel auf denen etwas anderes als CDUFDPSPDB90Grüne* angekreuzt wurde, als ungueltig gewertet werden sollen?
*kurz: BED = Bürgerliche Einheizpartei Deutschlands
Gottfried Ludewig ist gerade mal 25 Jahre alt - und macht schon mit äußerst gewagten Vorschlägen von sich reden: Der junge Vorsitzende des CDU-nahen Studentenverbands RCDS will die Stimmrechte von Rentnern und Arbeitslosen bei Bundestags- und Landtagswahlen einschränken.Quelle (SPON)
Fehlt nur noch was aus der liberalen Ecke; vielleicht die Forderung, dass alle Stimmzettel auf denen etwas anderes als CDUFDPSPDB90Grüne* angekreuzt wurde, als ungueltig gewertet werden sollen?
*kurz: BED = Bürgerliche Einheizpartei Deutschlands
2 Kommentare:
Ein Wahlrecht ab Null, daß von den Erziehungsberechtigten träuhänderisch wahrgenommen wird, halte ich für Überfällig.
Ein Wahlrecht von Geburt an wäre meines Erachtens eine gefährliche Sache, die nicht gerade der Idee einer Demokratie entspricht! Schon praktische Probleme - was ist bei Scheidungskindern? Bekommt der biologische Vater die Stimme oder der Erziehende? Was ist mit adoptierten Kindern? - sprechen gegen seine Einführung.
Darüber hinaus ist schon der Begriff des "treuhänderisch wahrgenommenen" Wahlrechts meines Erachtens irreführend. Es wird ja nicht vom "Wahlberechtigten" ausgeübt, sondern von einem Vertreter, der nicht wirklich an den Willen des Kindes gebunden ist, dessen Stimme also keineswegs im Sinne einer treuhänderischen Verwaltung als Stimme des Kindes anzusehen ist sondern einzig als zusätzliche Stimme der Eltern. Ich wäre heute wohl nicht gerade glücklich, wenn meine Eltern jahrelang meine Stimme "ihren" Parteien gegeben hätten (auch wenn ich meine Eltern sehr schätze)!
Das ganze läuft auf die Aufweichung des Prinzips des gleichen Wahlrechts hinaus - die Stimmen von Menschen mit Kindern würden stärker gewichtet als andere, weil ihnen größere gesellschaftliche Bedeutung zugemessen wird. Mit der gleichen Begründung kann man Menschen mit Hochschulabschluss, besser Verdienende, Menschen mit Ehrenamt,... zusätzliche Stimmen geben! Eine Demokratie in unserem Sinne wäre ein derartiges Zensuswahlrecht aber auf keinen Fall mehr. Um die Interessen der Familien zur Geltung kommen zu lassen gibt es wohl bessere Methoden, schließlich sollte auch Kinderlosen klar sein, dass sie wohl kaum eine Rente bekommen werden, wenn niemand mehr da ist, der diese Rente erarbeitet (dermaßen automatisiert werden wir wohl selbst in 30 Jahren noch nicht sein).
Anstatt ständig mit undurchdachte Worthülsen wie "Wahlrecht ab Null" abzulenken sollten unsere Bildungs- und Familienpolitiker sich lieber einmal um das Wesentliche kümmern! Sie haben nämlich auch jetzt schon eine große Lobby!
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