Nach der Wahl: Die SPD sieht Erklärungsbedarf
Ich glaube selten wird so viel Blödsinn geredet wie in "Wahlanalysen", vor allem, wenn diese Analysen von den gewählten oder abgewählten Akteuren selbst vorgenommen werden. Kai Uwe Benneter, der seinen Berliner Wahlkreis trotz (oder wegen?) der besonderen Unterstützung durch den leibhaftigen Gerhard Schröder verloren hat, war gestern im rbb zu sehen und klammerte sich fest an den Glauben, Hartz IV sei eine gute Sache für die Betroffenen - allein man habe dies nicht richtig erklärt und es sei nun mal sehr erklärungsbedürftig.
Lieber Herr Benneter,
glauben Sie wirklich, dass man Leuten, die die zweifelhaften Segnungen Ihrer Hartz-Gesetzgebung inzwischen zum Teil über Jahre erfahren haben und somit zumindest als "Praktiker", wenn nicht gar als ausgewiesene Experten gelten dürfen, noch irgendwas von diesem Schund erklären müsste? - Vielleicht sollten Sie sich Ihren Mist lieber einmal selbst erklären lassen und zwar von Menschen, die schon deshalb etwas davon verstehen, weil er für sie die Realität ist.
Und von Franz Müntefering list man bei SpOn:
Ah - man hatte also ein prima Programm und einen Top-Spitzenkandidaten, doch die Leute haben das nicht mitgekriegt? Da waren womöglich die Plakatwände zu klein oder die Erklärungen zu komplex?
"Unser Land kann mehr." Das sind doch mindestens drei Worte zuviel. Ein einfaches "Mehr!" wäre vollkommen ausreichend und viel wirkungsvoller gewesen. Glauben Sie mir.
Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass man auf der Hauswand im Hintergrund "ausversehen" den Guido abgebildet hat und nicht den Frank Walter. Dumm gelaufen.
In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die mir eine freundliche junge Frau heute Mittag, als ich mich - gerade vom JobCenter kommend - auf dem Heimweg befand, überraschend zum Geschenk machte, las ich übrigens in großen Lettern auf der ersten Seite:
"Schwarz-Gelb kann regieren"
Woher wissen die das bloß? "Schwarz-Gelb" hat mit dem Regieren doch noch gar nicht angefangen.
Lieber Herr Benneter,
glauben Sie wirklich, dass man Leuten, die die zweifelhaften Segnungen Ihrer Hartz-Gesetzgebung inzwischen zum Teil über Jahre erfahren haben und somit zumindest als "Praktiker", wenn nicht gar als ausgewiesene Experten gelten dürfen, noch irgendwas von diesem Schund erklären müsste? - Vielleicht sollten Sie sich Ihren Mist lieber einmal selbst erklären lassen und zwar von Menschen, die schon deshalb etwas davon verstehen, weil er für sie die Realität ist.
Und von Franz Müntefering list man bei SpOn:
Am Programm oder am Kandidaten habe das Desaster zwar nicht gelegen, aber irgendwann im Laufe der letzten elf Jahre Regierungsarbeit müsse wohl der Kontakt zum Wähler verloren gegangen sein.
Ah - man hatte also ein prima Programm und einen Top-Spitzenkandidaten, doch die Leute haben das nicht mitgekriegt? Da waren womöglich die Plakatwände zu klein oder die Erklärungen zu komplex?
"Unser Land kann mehr." Das sind doch mindestens drei Worte zuviel. Ein einfaches "Mehr!" wäre vollkommen ausreichend und viel wirkungsvoller gewesen. Glauben Sie mir.
Von berlin by bike |
Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass man auf der Hauswand im Hintergrund "ausversehen" den Guido abgebildet hat und nicht den Frank Walter. Dumm gelaufen.
In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die mir eine freundliche junge Frau heute Mittag, als ich mich - gerade vom JobCenter kommend - auf dem Heimweg befand, überraschend zum Geschenk machte, las ich übrigens in großen Lettern auf der ersten Seite:
"Schwarz-Gelb kann regieren"
Von berlin by bike |
Woher wissen die das bloß? "Schwarz-Gelb" hat mit dem Regieren doch noch gar nicht angefangen.
2 Kommentare:
Korrekte Replik auf das Gequatsche der Agenda-2010-Technokraten. Die SPD-Führung leidet an Wahrnehmungsstörungen, wenn sie versucht, zu rechtfertigen, dass der eigene Laden gegenüber der letzten Bundestagswahl 38,3 Prozent der eigenen Wähler verloren hat.
Bei dieser Wahl gibt es für Union und SPD "Sieben unbequeme Wahrheiten":
http://carta.info/15549/sieben-unbequeme-wahrheiten/
Gewonnen hat das Große Geld (GG) und neoliberale Gier.
Verloren haben die Menschen mit ihrem GG (Grundgesetz) und dessen Sozialstaatsprinzip.
'Gesiecht' hat die Propaganda der Habenden.
Verloren hat die Demokratie, der Diskurs, die verantwortungsvolle Auseinandersetzung mit Gegenwart und Zukunft.
Abgewendet haben sich die 'Habenichtse', die nichts von einer wie auch immer gearteten Demokratie in unserem Land erkennen konnten.
Ein Großteil der Wählerinnen und Wähler sieht sich offenbar nicht mehr durch diese Staatsform vertreten. Die größte Partei ist die der Nichtwähler: ein Menetekel für alle Institutionen, die sich demokratisch nennen.
Denen, die nun die Regierung bilden werden, fehlt die moralische Legitimation. Die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler steht unzweideutig nicht hinter ihnen.
Die sozialdemokratische Geisterfahrt wurde beendet. Gut so! "Heute trauert die SPD, morgen die Bevölkerung", trotzt darob ein Abgeordneter der Verliererpartei. Ach was, die rote Rostlaube taugt nicht mal mehr zum Abwracken, höchstens als grüner Blumenkübel!
Die Linke hat prozentual am deutlichsten gewonnen. Und das ist auch gut so. Das ist sogar sehr gut. Das ist einfach prima.
Spitze ist das!
Trotz aller Hetze, trotz aller Häme auf allen Kanälen und in allen anderen Medien hat die Linke ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielt.
So. Und jetzt warten wir gespannt auf die Steuersenkungen der kommenden Regierung.
Wir warten ....
Ist da noch jemand?
Hallo!
Gell, von Steuererhöhungen war aber nie die Rede.
Oder haben wir da was falsch verstanden?
Das, in der Tat, wäre nichts Neues.
Eben der alte Trott.
Geh, geh fort!
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