Fear and Loathing in Hamburg City
Ein Qualitätsmedium berichtet:
Ja - wie steht es eigentlich mit der politischen Botschaft?
Yes we can! - Wir haben die Kraft! - Deutschland kann es besser! - Dieses Land kann mehr! - Wir wählen die Kanzlerin! - Ihre Arbeit muss sich wieder lohnen! - Aus der Krise hilft nur Grün! - Reichtum für alle! - Gemeinsam für unser Land! - Yeah!
Passt doch prima zusammen.
Im Übrigen ist Merkels "sich nichts anmerken lassen" (Merkless?) geradezu symptomatisch für den Zustand der politischen Klasse in diesem Land - Man/frau/mensch/etwas [das Merkel!] ist Realist(in) und was sich der eigenen Vorstellung von der Realität nicht fügen will, wird einfach ausgeblendet. Die Realität hat anders auszusehen - "politikkompatibel" gewissermaßen. Und die "Qualitätsmedien" leben längst im gleichen Film: Ein paar Menschen, die mit vereinten Stimmen "Yeah!" rufen verbreiten Angst und Schrecken (Terror!) - Oh! wie erleichtert wären wir doch, wenn dieser grässliche "Terror" auch hierzulande von einer Hundertschaft freundlich auftretender Freunde und Helfer in Kampfmontur jederzeit zügig unterbunden würde.
Auch eine "Realität": Friedliebende Ordnungshüter auf der Flucht vor Luftballon schwingender Terroristin.
Merkel ist gekommen, weil sie Bundeskanzlerin bleiben will, dicht gedrängt stehen rund 2000 Menschen vor der Bühne. Es sind zum großen Teil keine Fans, Merkel wird von einem Pfeifkonzert begrüßt.
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Die Kanzlerin beginnt ihre Rede - "Yeah!", schallt es aus der Menge, und danach gleich wieder, "Yeah!".
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CDU-Anhänger mit orangefarbenen Merkel-Bannern blicken säuerlich zu den gut drei Dutzend jungen Menschen, die im Abstand von zehn Sekunden zu ihrem nächsten "Yeah!" ansetzen.
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Das pubertäre Stören ihrer Politikveranstaltung muss auch Angela Merkel wahrnehmen, so laut und penetrant tönt es ihr entgegen. Aber sie ist viel zu sehr Profi, als dass sie sich irgend etwas anmerken lassen würde. Stattdessen ballt sie ihre Faust und spricht über die Wiedervereinigung und über Familienpolitik.
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Hätte der Flashmob-Terror von den Sicherheitsbehörden im Vorfeld verhindert werden müssen? [...] In Großbritannien stürmte die Polizei in Kampfmontur und mit einem Hubschrauber die Feier von einem Dutzend Freunden, die sich im Internet verabredet hatten.
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Und wie steht es mit einer politischen Botschaft?
Ja - wie steht es eigentlich mit der politischen Botschaft?
Yes we can! - Wir haben die Kraft! - Deutschland kann es besser! - Dieses Land kann mehr! - Wir wählen die Kanzlerin! - Ihre Arbeit muss sich wieder lohnen! - Aus der Krise hilft nur Grün! - Reichtum für alle! - Gemeinsam für unser Land! - Yeah!
Passt doch prima zusammen.
Im Übrigen ist Merkels "sich nichts anmerken lassen" (Merkless?) geradezu symptomatisch für den Zustand der politischen Klasse in diesem Land - Man/frau/mensch/etwas [das Merkel!] ist Realist(in) und was sich der eigenen Vorstellung von der Realität nicht fügen will, wird einfach ausgeblendet. Die Realität hat anders auszusehen - "politikkompatibel" gewissermaßen. Und die "Qualitätsmedien" leben längst im gleichen Film: Ein paar Menschen, die mit vereinten Stimmen "Yeah!" rufen verbreiten Angst und Schrecken (Terror!) - Oh! wie erleichtert wären wir doch, wenn dieser grässliche "Terror" auch hierzulande von einer Hundertschaft freundlich auftretender Freunde und Helfer in Kampfmontur jederzeit zügig unterbunden würde.
Von berlin by bike |
1 Kommentare:
"Flashmob-Terror"? So heisst es heute also schon, wenn man der Regierung/der Kanzlerin kritisch gegenübersteht?
Von Hofberichterstattung zu sprechen ist ja hier noch untertrieben.
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