Noch einmal: Neues aus Chemnitz
Offenbar weiß selbst die Fachbereichsleitung der Chemnitzer TU nicht so recht was sie von der "Studie" ihres Fakultätskollegen Friedrich Thießen halten soll und geht - bis auf weiteres jedenfalls - vorsichtshalber auf Distanz zu diesem Machwerk.
Der Dekan selbst äußert sich dazu wie folgt:
Ich jedenfalls bin jetzt schon ausgesprochen neugierig auf die Ergebnisse der angekündigten "intensiven" Auseinandersetzung "mit Methodik und Ergebnissen der Studie" und werde den Fortgang im Auge behalten.
Nachtrag (11.09.2008, 09:25h)
Chemnitzer TU in im Ausnahmezustand betitelt der mdr auf seinen Internetseiten eine Nachricht zum Thema. In der Einrichtung seien als Reaktion auf die umstrittene Studie "zahlreiche Protestschreiben und Drohungen eingegangen" und
Da müssen nun also nun die Kollegen von Herrn Thießen die Kohlen aus dem Feuer holen.
Der Dekan selbst äußert sich dazu wie folgt:
Uwe Götze
- Durch die Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse fühlen sich Betroffene persönlich angegriffen und gekränkt. Dies bedauere ich sehr, es war sicher nicht Ziel der Studie.
- Gleichzeitig möchte ich klarstellen, dass es sich um die (Ko-)Veröffentlichung eines einzelnen Fakultätsmitglieds handelt. Die Studie war im Vorfeld weder der Fakultätsöffentlichkeit noch mir bekannt und repräsentiert nicht die Einschätzung der Fakultät insgesamt.
- Insbesondere angesichts der - selbstverständlich auch für Herrn Kollegen Thießen und seinen Koautor geltenden - Freiheit von Forschung und Lehre ist es weder möglich noch wünschenswert, jede Veröffentlichung von Fakultätsmitgliedern zu prüfen und eine Freigabe hierfür zu erteilen.
- Wir werden uns aber in der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften zeitnah intensiv mit Methodik und Ergebnissen der Studie auseinandersetzen.
Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
2008-09-08
Ich jedenfalls bin jetzt schon ausgesprochen neugierig auf die Ergebnisse der angekündigten "intensiven" Auseinandersetzung "mit Methodik und Ergebnissen der Studie" und werde den Fortgang im Auge behalten.
Nachtrag (11.09.2008, 09:25h)
Chemnitzer TU in im Ausnahmezustand betitelt der mdr auf seinen Internetseiten eine Nachricht zum Thema. In der Einrichtung seien als Reaktion auf die umstrittene Studie "zahlreiche Protestschreiben und Drohungen eingegangen" und
Das Dekanat und die Professur für Wirtschaftswissenschaften seien kaum noch arbeitsfähig, sagte Prodekan Ludwig Gramlich dem MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNK. "Wir sind bestürzt, welche Wogen das Ganze geschlagen hat. Was aber nicht ausschließt, und das ist beschlossene Sache, dass wir das Thema aufgreifen und dann durchaus kontrovers diskutieren werden."
[...]
Die Fakultät räumte [...] ein, sich die Ergebnisse der Studie demnächst genauer anzusehen. Das sei im Vorfeld der Veröffentlichung nicht geschehen. Professor Friedrich Thießen, der die Studie gemeinsam mit Studenten durchgeführt hat, ist derweil auf Tauchstation gegangen. Öffentliche Anfragen werden derzeit nicht beantwortet.
Da müssen nun also nun die Kollegen von Herrn Thießen die Kohlen aus dem Feuer holen.
3 Kommentare:
ich warte mit Dir gespannt auf die Ergebnisse der Auseinandersetzung, insebsondere bin ich gespannt ob das Krähen-Augen-Prinzip zuschlägt oder nicht.
Diese "Versuchsstudie" von der TU Chemnitz hat ausgetestet, wie weit man hierzulande mittlerweile gehen kann mit versuchtem Rufmord und übler Nachrede gegenüber Sozialschwachen, ohne gerichtlich belangt zu werden. Die aufgetretene "Sicherheitslücke" muß die demokratische Öffentlichkeit durch Widerspruch und Protest versuchen zu schließen.
Friedrich Thießen und Christian Fischer sind schleunigst zu entlassen, wegen einer Mitbürger dekradierenden Abhandlung mit nazistischem Beigeschmack!
Dafür wurden diese Personen an der TU in Chemnitz bezahlt? Alle daran beteiligten sollten sich schämen! Was macht den gesellschaftlich wertvollen Sinn deren "Arbeit" aus?
Mangelnde Recherche, lückenhafte Sachkenntnis und aus dem Zusammenhang gezogene Betrachtungen zu einem gesellschaftlich so brisantem Thema sind ebenso wenig entschuldbar wie das Abwerten von Menschen zu Sachen, denen jegliche gesellschaftliche Teilhabe am Leben abgesprochen wird. Es gibt genug Akademiker in diesem Land, die mit einem Vielfachen des HartzIV-Regelsatzes nicht wirtschaftlich umgehen können, aber ausgelaugte HartzIV-Empfänger sollen ökonomische Tausendsassas sein. Dabei ist es schon eine Schande überhaupt und zudem keinen lebenswürdig bezahlten Arbeitsplatz zu haben.
Friedrich Thießen und Christian Fischer dürfen ihren verantwortungslossen Unfug auch noch multiplizieren, indem sie z.B. lehren? Nein danke!
Ich frage mich, vor welchem Hintergrund diese Studie tatsächlich erstellt wurde. Wie nah ist diese an der Dekratierung zum Untermensch? Man kann es als taktischen Dämpfer verstehen, auf den die Verteidigung der aktuellen HarzIV-Beträge durch z.Bsp. Merkel folgte, um dem Volke eine wohlwollende Haltung vorzugaugeln ohne tatsächlich gerechter verteilen zu müssen. Eine Vertuschung der Nichtbereitschaft zu einer gerechten und menschenwürdigen Erhöhung dieser Beträge. Ich sehe es als ein intrigantes Spiel, damit die Waage dem Volke ausgewogen erscheint.
Der Hyper-Luxus durch den vermeintlichen Fortschritt in unserer Gesellschaft ist falsch. Familienfeindliche Berufswelt und Hartz IV drängen Eltern zu einer assozialen Lebenskultur! Das gesellschaftliche Umfeld wird nicht im Kontext betrachtet. Diese Orientierung zum Untersten wird sich rächen. Gerade bei unserer demografischen Entwicklung. Bildung und Freiheit werden wirtschaftlich abhängig gemacht. So werden die grundlegenden Menschenrechte eben nicht für alle Bürger gleichermaßen gewährt.
Jeder zweite Euro soll diesen Personen im Hals stecken bleiben!...
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