Mittwoch, 5. August 2009

Zur Vollbeschäftigung

Wenn heute Demagogen wie Hitler oder Goebbels aufträten, dann würden sie ihren Völkern in einem Atem Rationalisierung und Vollbeschäftigung versprechen, nein, die Rationalisierung geradezu als Vorbedingung der Vollbeschäftigung propagieren. - Aber warum "würden"?

Und wenn ihre Völker so betrügbar wären, wie das deutsche Volk im Jahre 33 war, dann würden sie diesem Doppelversprechen zujubeln und sich jubelnd in den Abgrund stürzen. Aber noch einmal: Warum "würden"?
Günther Anders. Die Antiquiertheit des Menschen 2. Über die Zerstörung des Lebens im Zeitalter der dritten industriellen Revolution. C.H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung (Oscar Beck). München 1992 (1980). S. 91, Die Antiquiertheit der Arbeit, 1977.


3 Kommentare:

klaus baum 5. August 2009 um 12:58  

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, stammen beide Zitate von Günter Anders. Die Unvereinbarkeit von Rationalisierung und Vollbeschäftigung (Maschinen, Automaten ersetzen Menschen) müsste vorrangig thematisiert werden, bevor man von einem Programm der Vollbeschäftigung spricht. Geschieht diese Thematisierung nicht, kann es sich nur um Blendwerk handeln, weil ein bereits vorhandener historischer Erkenntnisstand ausgeblendet wird. Es sei denn, die Vorteile durch Automatisierung kämen den "Arbeitern" zugute durch Umverteilung von Arbeit, so daß "alle" weniger arbeiten, aber dennoch davon leben können. Bisher kommt die Profitmaximierung ja nicht den Arbeitern zugute, sondern den Unternehmern bzw. ihren Aktionären.

Michel I/II,  6. August 2009 um 06:47  

Milliarden Boni für Banker mit Steuergeldern bezahlt
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Von PATRICK MARTIN, 4. August 2009 -

Neun große Wall Street Banken, die zu den größten Empfängern von Mitteln aus dem Rettungsfond der US-Regierung gehörten, haben vergangenes Jahr fast 33 Mrd. Dollar an Boni ausgezahlt. Fast 5.000 Empfänger haben eine Million Dollar oder mehr erhalten, wie der Generalstaatsanwalt des Staates New York in einem Bericht vom (vergangenen) Donnerstag bekannt gab. Sechs der neun Banken zahlten mehr an Boni aus, als sie Profit gemacht haben. Das bedeutet, dass die Milliarden des Finanzministeriums direkt in die Taschen der bestbezahlten Manager und Händler gewandert sind.

Die neun Banken gewährten die Prämien - die höchsten der Geschichte -, obwohl sie zusammen 81 Mrd. Dollar Verluste auswiesen und Schlange standen, um 165 Mrd. Dollar Staatszuschüsse zu kassieren. Citigroup und Merrill Lynch machten zusammen 55 Mrd. Dollar Verluste, verteilten aber dennoch Boni
von 8,9 Mrd. Dollar. Die drei profitabelsten Firmen, JP Morgan Chase, Goldman Sachs und Morgan Stanley zahlten Boni in ungefähr doppelter Höhe ihrer Profite von 2008: 9,6 Mrd. Dollar Profite standen achtzehn Mrd. Dollar für Boni gegenüber.
[...]
Was könnte man mit den 33 Mrd. Dollar, die für Boni für die Wall Street Mafia vergeudet werden, nicht alles anfangen! Die Summe ist um ein Drittel höher, als das Haushaltsdefizit Kaliforniens, das in dem bevölkerungsreichsten Staat der USA umfangreiche Kürzungen, unbezahlte Kurzarbeit und die Streichung wichtiger sozialer Leistungen für Millionen notwendig machte.
[...]



http://www.hintergrund.de/20090804454/wirtschaft/finanzwelt/milliarden-boni-f%C3%BCr-banker-mit-steuergeldern-bezahlt.html


(...)
Wenn man mit Wachstum also den Teufel der Finanzkrise auszutreiben versucht, wirft man sich nur dem Beelzebub von Energie- und Klimakrise in die Arme. Das tun derzeit die europäischen Wirtschaftsminister und setzen die Zukunft kommender Generationen aufs Spiel, ohne ihr Ziel der Steigerung der Wachstumsrate wirklich erreichen zu können. Sie müssten dies auch gar nicht, da das erreichte Wohlstandsniveau bei gleichmäßigerer Verteilung allen Bürgerinnen und Bürgern ein gutes Leben ermöglichen könnte. Doch davon lassen sich Renditen nicht beeindrucken. Sie müssen monetär ausbezahlt werden, und da sie sich nur quantitativ bemessen, zählen nur die quantitativen Unterschiede: So kommen die absurden Wettläufe zustande. Wer 20% Rendite schafft, zählte schon zu den Loosern, weil andere 40% und mehr erreichten. Auf den Wettlauf um die Prozente lassen sich die Henkels und Ackermänner mit asozialer Rücksichtslosigkeit und ungebremster Gier ein, dabei sind sie armselige, getriebene Charaktermasken oder auch Finanzwürstchen, die eine wichtige Funktion wahrgenommen haben. Sie haben mit dafür gesorgt, dass, obwohl das Wachstum nicht reicht, die Renditen auf Finanztitel nach oben konkurriert worden sind.
(...)

Michel II/II,  6. August 2009 um 06:48  

[...]Also müssen die Regeln für den Finanzsektor so gesetzt werden, dass die reale Ökonomie gefördert und nicht ausgeplündert wird, noch dazu mit staatlicher Hilfestellung. Der Finanzsektor muss die Risiken tragen, die durch seine Geschäfte erzeugt werden. Wäre dem so, wäre mit so manchen hoch riskanten und daher hoch rentierlichen Geschäften kein Geld zu verdienen.[...]

http://www.hintergrund.de/20081111297/wirtschaft/inland/das-neoliberale-entwicklungsmodell-wird-in-der-finanzkrise-geopfert-der-kapitalismus-nicht.html


Schlusssatz:


Solange der Finanzsektor nicht neu geregelt wird, wird jedes Konzept, mit dem neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollen, so manipuliert werden, dass die Finanziers weiterhin die Realwirtschaft ausbluten können, welche mit Steuergeldern wird künstlich am Leben gehalten werden müssen. Dabei muss der Staat dann immermehr Schulden aufnehmen, um Wirtschaftsprogramme bezahlen zu können und auch, um Ein-Euro-Jobber zu bezahlen, die als billige Sklaven die Renditen der Manager erwirtschaften.

Und wer gibt dem Staat Geld?
Dieselben Banken, die mit Staatsgeld gerettet werden müssen.

Das führt erstmal zu einer massiven Abhängigkeit des Staates von den Banken und Finanziers, welche den Staat und die (weniger begüterten) Bürger bis aufs Blut aussaugen werden.

Dann gibt Hyperinflation, welche den Finanziers scheißegal sein kann, weil die eh längst in krisensicherere Anlagen (momentan ganz heiß: Farmland/Agrarwirtschaft, und natürlich Petroindustrie u Rohstoffe) investiert haben.

Der kleine Bürger ist der Angeschmierte.

Der Staat wird auch nach Hyperinflation und Geldentwertung an der Leine der Finanziers und Banken hängen, weil diese dann alle Produktionsmittel besitzen (eben die krisensicheren Investments wie Farmland usw).

Dann gibts entweder eine Revolution oder einen sehr devoten, absolut wirtschaftsregierten Staat.
Willkommen im 21. Jh, Sklaven des Wirtschaftsstaats!!!!!!!!!!!!!

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