Freitag, 1. Mai 2009

Alles Lüge?

Gestern habe ich im Anschluss an das Halbfinale im UEFA-Cup (Ja - ich gestehe es, bei solchen Gelegenheiten schrecke selbst ich nicht vor der Berieselung durch Privatsender zurück.) kurz aufs ZDF zu Maybritt Illner umgeschaltet. Gast in der Sendung war der Bielefelder Wirtschaftshistoriker Werner Abelshauser, der zur Zeit ein gefragter Mann zu sein scheint - den man gerne nach eventuellen Parallelen zwischen der gegenwärtigen und der Weltwirtschaftskrise von 1929/30 befragt. So z.B. geschehen gestern auf rbb INFOradio oder am 03.03.2009 in der Süddeutschen Zeitung Da dem Mann ohnehin immer die gleichen Fragen gestellt werden auf die er naturgemäß ebenso immergleiche Antworten gibt, wäre dieses Interview eigentlich weder des Zuhörens noch der Erwähnung wert, hätte Abelshauser nicht zum Abschluss noch eine steile These vom Stapel gelassen:

Zum Umfang der Arbeitslosigkeit in den letzten Jahren (5 Millionen unter rot/grün) und der Aussicht, dass diese Größenordnung in absehbarer Zeit womöglich wieder erreicht werden könnte, bemerkte der gute Professor lapidar:
"Von den 5 Millionen sind ja 3 Millionen gar nicht vermittelbar. Wir hatten also nie mehr als 2 Millionen Arbeitslose!"
Aus dem Gedächtnis zitiert

Mit anderen Worten: Die große Koalition hat es doch glatt geschafft, die Arbeitslosigkeit in Deutschland praktisch auf Null zu senken - oder wie oder was?

Es zeigt sich einmal mehr: Das Beste am Fernsehen ist der Knopf zum Ausschalten.


3 Kommentare:

Anonym,  1. Mai 2009 um 09:35  

Wurden nicht zunächst alle Sozialhilfeempfänger als arbeitsfähig eingestuft. Ist es als Wissenschaftler nicht erlaubt auf eine Zahl hinzuweisen , die statistisch zweifelhaft ist. Unbenommen bleibt jedes Einzelschicksal ein Schweres.
Aber wer sind die die Zahlen instrumentieren.
Du gehörst auch dazu.

Knut 1. Mai 2009 um 10:39  

Selbst wenn es so wäre, hätten die 3 Millionen Restarbeitslosen, die eigentlich gar keine sind, das Problem, dass sie institutionell wie Arbeitslose behandelt würden. Der Skandal wäre also nicht kleiner durch kleinere Arbeitslosenzahlen, sondern größer durch die Menge Arbeitsunfähiger, die trotzdem gefördert und vor allem gefordert werden, als würde es nur an ihnen liegen, dass sie keine Arbeit finden.
Ich wüsste zu gerne, wie der Mann meint, diese These belegen zu können.

Mechthild Mühlstein 2. Mai 2009 um 04:51  

Es ist doch alles eine frage der definition.

Mein vorschlag zum 2. mai, dem tag der arbeitslosigkeit ist, die arbeitslosigkeit abzuschaffen, indem einfach alles, was arbeitslose tun als »arbeit« deklariert wird.

Außerdem sollen sämtliche repressalien entfallen und der regelsatz auf 500 € angehoben werden, das »fordern«, das nichts anderes bedeutet, als arbeit zu armutslöhnen erledigen zu müssen, soll ausschließlich durch »fördern« ersetzt werden: Bildungsmöglichkeiten bis zum hochschulabschluß während des arbeitslosengeldbezuges.

@anonym
Es wurden nicht ALLE sozialhilfeempfänger als »arbeitsfähig« eingestuft. Die kranken, die nicht arbeiten können, werden in dieser statistik nicht mitgezählt.

Ein problem, das leider zu wenig beachtung findet,ist, daß es in der statistik keine rolle spielt, wer für die kosten der beschäftigung der arbeitslosen aufkommen muß. Das ist meist die allgemeinheit, die sich freut, daß sie einen »schlanken staat« vorgesetzt bekommt und glaubt, weniger steuergelder würden ausgegeben, wenn öffentliche stellen gestrichen werden.

Die aufgaben, die vorher in öffentlicher hand waren, werden nun von privaten firmen erledigt, die staatliche aufträge erhalten. Die arbeitskräfte dort werden meist unter armutsniveau beschäftigt. Für die statistik ist es prima: Arbeitslose »verschwinden« im sogenannten »ersten arbeitsmarkt« (private firma), anstatt EINES menschen, der sein fach gelernt hat, werden ZWEI oder DREI eingestellt, die etwas anderes gelernt haben. Daraus folgt, daß die arbeitslosenzahlen sinken, ohne daß irgendwem damit geholfen wird, außer den unternehmern, die damit noch hübsche erträge einfahren. Und das alles wird keinesfalls privat finanziert, sondern vom steuerzahler.

Als unfair empfinde ich, daß Du Roger Beathacker vorwirfst, er instrumentalisiere zahlen! Durch mein oben angebrachtes beispiel wollte ich darlegen, daß die zahlen wohl eher von den leuten benutzt und geschönt werden, die hier ein bischen mehr zu sagen haben.

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