Weg mit der Erbschaftssteuer!
Als ich vorhin kurz durchs abendliche TV Programm zappte, landete ich just in dem Augenblick bei "Unter den Linden" in dem ein gewisser Mario Ohofen sich mal wieder darüber ereiferte, dass die Erbschaftssteuer weg müsse, weil das vererbte Geld ja schon vom Erblasser als Einkommen versteuert worden sei. Es werde somit doppelt besteuert und das sei ja wohl ungerecht.
Ohofens Kontrahent, der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Ulrich Schneider, konterte mit dem Argument, dass diese Mehrfachbesteuerung ja auch in anderen Bereichen gang und gäbe sei. Für das Geld, das man für seine Lebensmittel ausgebe, habe man ja zuvor in der Regel auch schon Einkommenssteuer abgeführt.
Des Pudels Kern haben damit freilich beide verfehlt.
Es ja keineswegs das Geld selbst, auf das eine Steuer erhoben wird, sondern die Bewegung des Geldes ist es, auf die durch Besteuerung Einfluss genommen werden soll. Das gilt genau besehen selbst für die Vermögenssteuer, die ja auf scheinbar "ruhendes" (Geld-)Vermögen erhoben wird. Der Effekt der Besteuerung ist hier eben der, dass ein Teil dieses Vermögens (wieder) in besonderer Richtung "in Bewegung gesetzt" wird.
Davon abgesehen: von mir aus können wir die Erbschaftssteuer trotzdem ganz abschaffen. Eine Erbschaft ist für den Erben ein (arbeitslos erworbenes) Einkommen. Lassen wir ihn doch einfach - ich wiederhole mich hier) -, ganz im Sinne eines "einfacheren und gerechteren Steuersystems", Einkommenssteuer dafür abführen.
Ohofens Kontrahent, der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Ulrich Schneider, konterte mit dem Argument, dass diese Mehrfachbesteuerung ja auch in anderen Bereichen gang und gäbe sei. Für das Geld, das man für seine Lebensmittel ausgebe, habe man ja zuvor in der Regel auch schon Einkommenssteuer abgeführt.
Des Pudels Kern haben damit freilich beide verfehlt.
Es ja keineswegs das Geld selbst, auf das eine Steuer erhoben wird, sondern die Bewegung des Geldes ist es, auf die durch Besteuerung Einfluss genommen werden soll. Das gilt genau besehen selbst für die Vermögenssteuer, die ja auf scheinbar "ruhendes" (Geld-)Vermögen erhoben wird. Der Effekt der Besteuerung ist hier eben der, dass ein Teil dieses Vermögens (wieder) in besonderer Richtung "in Bewegung gesetzt" wird.
Davon abgesehen: von mir aus können wir die Erbschaftssteuer trotzdem ganz abschaffen. Eine Erbschaft ist für den Erben ein (arbeitslos erworbenes) Einkommen. Lassen wir ihn doch einfach - ich wiederhole mich hier) -, ganz im Sinne eines "einfacheren und gerechteren Steuersystems", Einkommenssteuer dafür abführen.
3 Kommentare:
interessanter aspekt. dem arbeitslosen, der unter bewachung steht, erzählt das amt, ererbtes geld sei einkommen - und sämtliche sozialgerichte stimmen dem zu.
mal wieder ein sehr gutes beispiel für doppelmoral.
die einen schröpft man, die anderen möchte man verwöhnen.
Das mit der Erbschaftssteuer fasziniert mich immer wieder aufs neue. Wie kommt die FDP eigentlich darauf die abschaffen zu wollen? Sie kämpft doch dafür, das sich nur Leistung lohnt. Welche Leistung hat aber ein Erbe erbracht? Keine. Der Staat, stellte die Infrastruktur, die Gesellschaft das Umfeld zu Erlangung des zu Vererbenden. Also kann die Erbschaft nur zu vollen Teilen an den Staat und somit an die Gesellschaft gehen(nach FDP-Logik).
Bisher konnte mir noch kein FDP-Wähler die Diskrepanz zwischen "Leistung muss sich wieder lohnen" und "Abschaffung der Erbschaftssteuer" befriedigend erklären. Ist aber lustig wenn sie es versuchen.
Erben ist keine Leistung. Das stimmt. Und meinetwegen kann die Erbschaft gerne abgeschafft werden. Die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland hat eh kein Vermögen und damit auch nichts zum Vererben.
Die FDP hat sich zusammen mit der CDU schon länger vom sogenannten Leistungsprinzip entfernt. Dies wird vor allem in der Bildungspolitik sichtbar. Der kapitalistische und unsinnige Begriff der "Chancengleichheit" wurde bewusst durch den noch bescheuerteren Begriff der "Chancengerechtigkeit" ersetzt. "Chancengerechtigkeit" meint: die Chancen, weiter zu kommen, sollen nicht gleich verteilt sein, sondern sie sollen gerecht verteilt sein: ein "begabtes" Kind braucht bessere Chancen als ein unbegabtes. Und "Gabe" meint nichts anderes als "Erbe".
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