"Erfolgreiche" Agenda 2010
Der Grund für den Erfolg liegt in der Agenda 2010, die den implizit im deutschen Sozialsystem steckenden Mindestlohn gesenkt hat. Einerseits wurden zwei Millionen Personen von der Arbeitslosenhilfe auf die Sozialhilfe heruntergestuft, die nun ALG II heißt. Andererseits erhalten mittlerweile an die 1,3 Millionen Erwerbstätige Lohnzuschüsse. Wer mehr staatliches Geld fürs Mitmachen und weniger fürs Wegbleiben erhält, der ist eher bereit, zu einem kleineren Lohn zu arbeiten, als es sonst der Fall gewesen wäre - und zu einem kleineren Lohn gibt es auch mehr Jobs. Das war das Rezept, und es hat funktioniert.
Quelle (Wirtschaftswoche)
Zynischer geht es wohl kaum noch. So mancher Hartz IV Empfänger, der auf staatliche Unterstützung angewiesen ist obwohl er einen "Job" hat, würde sicherlich zu gerne erfahren, wie er es denn anzustellen hat, in den Genuss dieses angeblichen "Mehr" staatlichen Geldes "fürs Mitmachen" zu gelangen. Die anrechnungsfreien Beträge in Höhe von 100 Euro sowie 20% des evtl. über diese 100 Euro hinausgehenden Zuverdienstes sind ja wohl mehr als nur lächerlich. Unter ungünstigen Umständen wird dieses angebliche "Mehr" durch die im Zusammenhang mit der Berufstätigkeit anfallenden Kosten sogar mehr als aufgefressen, so dass am Ende der arme Mitmacher unterm Strich für sein Mitmachendürfen auch noch draufzahlen darf.
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